Spätestens seit ich die Fotos meiner besten Freundin gesehen habe, nachdem sie letztes Jahr zwei Wochen kreuz und quer durch Schweden gereist ist, bin ich ganz besessen von der Idee, das Land, seine Menschen und Bräuche mit meinen eigenen Augen zu erleben. Was das Reisen anging, war Camilla mir schon immer einen Schritt voraus, ihre Tipps und Erlebnisse aber sprachen stets für sich. So sitze ich an meinem Computer und tippe ferienhaus schweden in die Suchleiste meines Internetbrowsers.
Es ist die Mischung aus Farben und Lebensfreude, aus Abgeschiedenheit in der Natur und traditionellen Bräuchen, die die Menschen zusammenbringt, was mich an Schweden am meisten begeistert. Im Internet erfahre ich, dass der typisch falunrote Anstrich der schwedischen Häuser seinen Ursprung im Zentrum des Landes hat. Die Aussicht, in einem solchen Häuschen am See oder am Waldrand zumindest für eine Weile abzutauchen, erhellt schon jetzt meine Gedanken. Hier in Deutschland herrscht nun schon seit einigen Tagen das typische Frühlings-Auf-und-Ab: Regen, ein paar vereinzelte Sonnenstrahlen und schon der nächste Regen.
Besonders bei diesem Wetter hilft es mir, an den Sommer zu denken. Und den möchte ich in Schweden in seiner vollen Schönheit genießen. Was bietet sich da besser an, als das schwedische Mittsommerfest? Schon jetzt sehe auch ich mich mit Blumen im Haar durch die Felder tanzen.
„Es wird ernst, ich bin am Buchen!“, schreibe ich Camilla, nachdem ich ein kleines Häuschen mit rotem Anstrich und hölzerner Terrasse als das meine auserkoren habe.
Sie antwortet mit einer Reihe Blumen-Emojis, die auch meine Stimmung perfekt widerspiegeln. „Wirklich? Das ging jetzt ja doch schneller, als ich dachte!“
„Deine Fotos und auch meine Internetrecherche sind ein Traum – ich kann nicht anders. Willst du nicht doch mitkommen? Im Haus ist Platz genug für drei!“
„Weißt du was?“, schreibt Camilla, „Ich werde gucken, ob ich frei bekomme. Der letzte Urlaub war der Hammer, machen wir zusammen einen zweiten draus!“